Was sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer wissen sollten
In letzter Zeit erreichen mich viele Fragen zum Thema Aufhebungsvertrag. In diesem Beitrag erkläre ich die wichtigsten Punkte und worauf du unbedingt achten solltest.
Zwei typische Situationen für einen Aufhebungsvertrag
- Umstrukturierungen im Unternehmen: Oft schlägt ein Arbeitgeber einen Aufhebungsvertrag vor, wenn es im Betrieb Veränderungen gibt – sei es durch Umstrukturierungen oder das Wegfallen von Aufgaben. Anstatt betriebsbedingt zu kündigen, was oft kompliziert ist, weil der Arbeitgeber eine Sozialauswahl treffen muss, bietet er dem Mitarbeiter einen Aufhebungsvertrag an. Das ist vor allem dann auch für Arbeitnehmer attraktiv, die schnell eine neue Stelle finden können.
- Beendigung nach der Elternzeit: Eine andere typische Situation ist das Ende einer Elternzeit. Manchmal klappt der Wiedereinstieg nicht so wie geplant, vielleicht wegen fehlender Teilzeitoptionen. In solchen Fällen wird oft ein Aufhebungsvertrag vorgeschlagen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass ein solcher Vertrag zu einer Sperrzeit beim Arbeitslosengeld führen kann – es sei denn, es gibt einen wichtigen Grund für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses, wie z.B. gesundheitliche Probleme oder die Ablehnung einer Teilzeitbeschäftigung durch den Arbeitgeber.
Wichtige Punkte im Aufhebungsvertrag
Ein Aufhebungsvertrag bietet Flexibilität, aber es sind einige Punkte zu beachten:
- Beendigungszeitpunkt: Der Zeitpunkt der Beendigung sollte die ordentliche Kündigungsfrist einhalten, es sei denn, der Aufhebungsvertrag kommt auf Wunsch des Arbeitnehmers zustande, der schnell aus dem Arbeitsverhältnis raus möchte.
- Freistellung und Anrechnung von Einkommen: Häufig wird vereinbart, dass Einkünfte aus einer neuen Tätigkeit während der Freistellungsphase angerechnet werden. Das solltest du vorher genau prüfen.
- Abfindung: Die Höhe der Abfindung ist Verhandlungssache und ein zentraler Bestandteil des Vertrags. Hier kannst du versuchen, das Beste für dich rauszuholen.
Ein Aufhebungsvertrag hat den Vorteil, dass beide Seiten genau wissen, woran sie sind. Alles ist schwarz auf weiß festgehalten, und es gibt keine bösen Überraschungen.
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